Nach dem Ausstellungsbesuch „GOLD“ mit Fotografien von Sebastião Salgado in der Galerie Bene Taschen hatten wir den gesamten Samstagnachmittag für eigene fotografische Aktivitäten in Köln zur Verfügung.
Das Wetter war sehr freundlich, mit viel Sonnenschein und Temperaturen um 24 Grad. Mit dem Parkhaus am Heumarkt hatte Sven vorab bereits den zentralen Ausgangspunkt zu unserem Kölner Photowalk ausgemacht. Nach dem Einparken im Untergeschoss des Parkhauses wieder an die Erdoberfläche zurückgekehrt, hatten wir nur noch 20 Meter Entfernung bis zur Außengastronomie am großräumigen Kölner Heumarkt. Ein kurzer Blick auf die Angebotstafeln des „Canapé“ bestätigte, dass wir hier unsere Vision von Currywurst mit Pommes in die Realität umsetzen konnten. Nachdem wir unseren Kalorienspeicher ordentlich aufgefüllt hatten, fühlten wir uns gut gerüstet für den Start unserer Exkursion. Unser Hauptinteresse galt den Kranhäusern am Rheinauhafen.
Vom Heumarkt ging es am Rhein entlang, vorbei am Malakoffturm, über die Drehbrücke zum Schokoladen-Museum auf die Rheinauhafen-Insel. Ein Gebäudekomplex mit eindrucksvoller Architektur, in dem verschiedene Schokoladenhersteller ihre süßen Kakaoprodukte zelebrieren. Fotografisch sehr interessant fand ich dort auch die lange und breite, weißgerahmte Treppe, die direkt in den Himmel zu führen schien. Über die „stairs to heaven“ gelangt man auf eine mit Glas gestaltete Aussichtsplattform, von der man, umgeben vom Rhein, eine weite Rundumsicht über den Fluss und beide Uferseiten hat. Unseren Besuch haben wir an dieser Location jedoch auf die „fotografische Mitnahme“ der Außenansichten beschränkt, zumal dort auch viele Besucher in den Innenbereich des Schokoladen-Museums wollten.
Ganz in der Nähe kann man auch das Deutsche Sport & Olympia Museum besuchen, das in der Außendarstellung lebensgroße „Holzathleten“ in Bewegungen unterschiedlicher, sportlicher Disziplinen zeigt. Über einen ebenfalls vom Schokoladenmuseum nicht weit entfernten Standort konnten wir dann bereits die Kranhäuser in gestaffelter Seitenansicht über die langgezogene, breite Fußgängerstrasse „Im Zollhafen“ sehen und fotografieren. Eine noch bessere Perspektive auf die Kranhäuser versprachen wir uns jedoch von einem erhöhten Kamerastandort, direkt auf der Severinsbrücke. Dort haben sich Silvia und Sven auch für eine Langzeitbelichtung der Kranhäuser positioniert. Wegen der starken Vibrationen und Schwingungen, ausgelöst durch den starken Verkehr auf der Severinsbrücke, musste man das Vorhaben einer Langzeitbelichtung über das mitvibrierende Stativ zumindest in Frage stellen – aber die Ergebnisse sind dennoch gut!
Um noch eine weitere Ansicht der Kranhäuser zu prüfen, nahmen wir den Weg über die Severinsbrücke auf die rechte Rheinseite, vorbei am Liegeplatz des Feuerlöschbootes „Köln“ auf die kleine Halbinsel, die direkt gegenüber den Kranhäusern liegt. Von dort ist die Ansicht frontal auf die Ausleger der Häuser. Der langgezogene „Strand“ dieser kleinen Halbinsel bietet vielen Besuchern mit seinem Kieselufer den Platz für eine ruhige Auszeit, dazu kann man jedoch auch die zurückliegenden, schattigen Bereiche im Grünen nutzen. An der vorderen Spitze der kleinen Halbinsel haben sogar FKK-Anhänger ihren eigenen Bereich. Auch wir haben es uns am kieselsteinigen Rheinufer gutgehen lassen und die Zeit für entspannte Fotografie, Füße baden, Steinehüpfen auf dem Wasser (Stone Skimming) und einfach auch für Nichtstun genutzt.
Bei einem Blick auf das gegenüberliegende Rheinufer lassen sich auch weitere Motive erkennen, zum Beispiel eine gleichförmige und gleichfarbige Häuserzeile, die nicht weit von den Kranhäusern rheinaufwärts steht. Und auf dem Rhein gibt es auch immer etwas Interessantes zu sehen: Das imposante Köln-Düsseldorfer Ausflugsschiff „Rhein Energie“, Jetski-Fahrer, die mal richtig Gas geben wollen und dabei oft auch ordentlich nass werden, Kanufahrer in Gruppen, die es lieber ruhig mögen und tiefliegende Frachtschiffe, die ihre Ladungen den Rhein auf- und abwärts transportieren.
Unseren Rückweg haben wir am rechtsseitigen Rheinufer vorgenommen, mit abschließender Querung des Rheins über die Deutzer Brücke zum Heumarkt. Dabei immer das schöne Panorama im Blick mit Kölner Dom, vielen interessanten alten Gebäuden, modernsten Bürohäusern und auch sehenswerten Türmen. Sehr gut gefallen hat mir auch die alte Groß-Sankt-Martin-Kirche, deren Turmspitzen, umgeben vom schönen blauen Himmel mit kleinen weißen Wolken, zwischen den modernen Gebäuden am Rand des Heumarktes zu sehen waren.
Nach einem erfrischenden Kaltgetränk im „Canapé“ haben wir uns auf den Heimweg Richtung Bielefeld begeben. Mit angeregten Gesprächen und Spaß verging die Fahrzeit wie im Flug. Ein schöner, ausgefüllter Samstagsausflug! Die sehenswerte Ausstellung „GOLD“ von Sebastião Salgado, jede Menge interessante Motive in der aufgeweckten Stadt Köln mit vielen gut gelaunten Menschen, die das Thema Corona fast vergessen ließen.
Begleitet hat uns – wie immer! – unsere außergewöhnlich gute Stimmung, wenn wir vom ExifCafé gemeinsam unterwegs sind – weil uns das ganz besonderen Spaß macht!