Full House beim letzten Phototalk des ExifCafés in diesem Jahr! Wieder hatten sich alle Mitglieder des ExifCafés pünktlich um 19.00 Uhr am Montag, den 28. Dezember 2020, zum Phototalk zugeschaltet und waren gespannt, wie die einzelnen Teilnehmer/innen die „Teelicht-Hausaufgabe“ angegangen sind und abgeschlossen haben.
Aber bevor dieses Thema aufgenommen wurde, wollten wir natürlich erfahren, wie unsere User die Weihnachtsfeiertage unter Einbezug der Corona-Regeln verlebt haben und ob bei dem Einen oder Anderen ein neues fotografisches Spielzeug unter dem Weihnachtsbaum gelegen hatte. Allgemein fand der sonst übliche „Weihnachtstourismus“ in diesem Jahr nicht statt, alle sind zu Hause geblieben (…wie auch die Verwandten) und haben Weihnachten im kleinsten Kreis der Familie verbracht. Weihnachten 2020 war damit für alle deutlich ruhiger als in den Jahren zuvor. Den Informationen nach waren jedoch das kulinarische Angebot und der Konsum der Speisen, Getränke und sonstigen Naschereien (mindestens!) so umfangreich wie immer – was einige von uns in den nächsten Tagen dann doch mit etwas Besorgnis auf die Waage steigen lässt. Demzufolge wurden auch schon die ersten Vorsätze für das kommende Jahr geäußert, nämlich die Kalorienzufuhr deutlich einzuschränken. Andererseits will man aber auch nichts verderben lassen, was man sich in vorsorglicher Absicht an Gebäck und anderen süßen Spezialitäten vor Weihnachten selbst gesichert hat und noch durch zusätzlich erhaltene Kaloriengeschenke aufgestockt wurde. Das wird bei mir den guten Vorsatz wahrscheinlich noch zwei Monate aufschieben.
Neues, fotografisches Spielzeug hatte keiner unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Was aber nicht weiter überraschend ist, weil das ja niemand von uns einfach anderen überlässt. Ich selbst hatte in diesem Jahr schon öfters Weihnachten, Dieter hatte sich seine Weihnachtswünsche für die kommenden drei Jahre schon vor dem Fest erfüllt und auch der feinjustierbare Getriebeneiger wurde von Heinz schon vor Weihnachten ausgepackt.
Dann wurde das Geheimnis gelüftet, wie man mit nur einem angezündeten Teelicht ein vor einer Wand stehendes Objekt in der Form ausleuchtet, dass kein harter Schatten entsteht. Um es vorweg zu nehmen: Ich bin an dieser Aufgabe gescheitert. Egal, was ich mit unterschiedlichen Hilfsmitteln, wie Hohlkehle, Aufheller, Spiegel, Vergrößerungslinse und durchsichtiger, matter Folie auch versucht habe, es war stets ein harter Schatten sichtbar. Auch unterschiedliche Positionierungen von Teelicht und den anderen eingesetzten Hilfsmitteln sowie verschiedene Abstände von Teelicht zum Objekt und zum Hintergrund haben mich nicht weiter gebracht. Dummerweise habe ich auch nicht den Hinweis erkannt, den Silvia mit einem Link zu einem Video gegeben hatte, in dem eine mögliche Arbeitsweise erklärt wird. Ich habe das Video angesehen, jedoch nicht die prinzipielle Methode im Vergleich zu unserer Aufgabenstellung erkannt.
Aber auch ich wurde letztlich im Phototalk „erleuchtet“! Sven hatte das Teelicht während einer Langzeitbelichtung von 15 Sekunden per Hand vor dem Objekt bewegt, so dass ein heller und extrem weicher Schatten entstand. Eine weiße, selbst gebaute Styropor-Box verhalf Dieter zum gewünschten Ergebnis. Mit etwas Abstand zu einer Seitenfläche hatte er innerhalb der Box halbtransparentes, technisches Zeichenpapier gespannt, hinter der das Teelicht zu einer deutlich größeren Lichtquelle erwuchs und das Licht von allen Seiten in der Box reflektiert wurde. Auch hier war kaum noch ein Schatten vom Objekt zu sehen! Nach gleichem Prinzip hatten auch die anderen Mitglieder ihre Ziele erreicht, dabei wurden unter anderem auch die silbern beschichteten Verpackungs-Innenseiten von Schoko-Schaumküssen als Reflektoren genutzt. Ich habe also viel zu statisch gedacht, aber durch die Schwarmintelligenz dazu gelernt!
Und lehrreich geht es mit Sicherheit auch im neuen Jahr weiter, denn die Aufgabe für den ersten Phototalk am 18. Januar 2021 steht bereits fest: Wer sich der Herausforderung stellen möchte, kann eine von Alfred zum Download bereitgestellte RAW-Datei mit einem Motiv der Hamburger U-Bahn-Station HafenCity – Universität nach eigener, subjektiver Ansicht bearbeiten. Die Ergebnisse werden wir uns gemeinsam bei unserem nächsten Phototalk ansehen und uns über die verschiedenen Ansätze und Vorgehensweisen bei der Bearbeitung unterhalten. Vielleicht fasst Sven die einzelnen Ergebnisse wieder in einer Collage zusammen, damit die Unterschiede der individuellen Bearbeitungen auf einen Blick deutlich erkennbar sind, bevor die Bearbeitungsschritte der Einzelbilder im Detail besprochen werden.
Nach der „Pflicht”, die bei uns jedoch immer auf freiwilliger Basis besteht, wurden neue Projekte und Vorhaben diskutiert, die natürlich stark von der zukünftigen Entwicklung der Corona-Pandemie beeinflusst werden. Bereits definierte Ziele und Vorschläge für Tagestouren und Ausstellungsbesuche gibt es natürlich schon mehrere, nur können die Planungen dazu nicht konkret stattfinden. Aber wir sind flexibel, daher werden wir bestehende Möglichkeiten kurzfristig besprechen und wenn es passt, auch umsetzen. Hamburg und auch noch einmal das Steinhuder Meer (in den frühen Morgenstunden!) werden in jedem Fall dabei sein!
Informativ wurde es beim Thema Kamera-, bzw. Elektronik-Versicherung. Eine Entscheidung für eine Kameraversicherung kann durchaus sinnvoll sein, wenn erkennbare Risiken nicht ausgeschlossen werden können. Eine Überraschung für jeden von uns würde die Feststellung des Wertes sein, der das eigene, bestehende Equipment, inklusive allen Zubehörs wie Objektive, Stativ, Filter, usw. und die elektronische Begleitung in Form von PC-Einrichtung, Router, Datensicherung und weiterer Hardware, in Euro beziffert.
Weitere Themen im Smalltalk reichten vom Rückblick auf gemeinsam unternommene Ausflüge vergangener Zeiten, über die Beteiligung an Fotowettbewerben, die kürzlich erschienene Software „Luminar AI“ bis hin zu außergewöhnlichen Spielereien, mit denen sich das Elektroauto von Tesla mittels zusätzlicher Software ausstatten lässt. Unglaublich, was die Fahrzeuge von morgen alles können!
Auch dieser Phototalk war wieder erst nach 3,5 Stunden beendet. Gut eingesetzte Zeit für Spaß am fotografischen Hobby und ein immer interessantes Miteinander in unserem ExifCafé! Erstaunlich, wie sehr man eine „andere Form der Geselligkeit“ schätzen lernt, wenn die Möglichkeiten zu einem realen Treffen verwehrt sind.
Bei diesem Phototalk habe ich eine neue Erfahrung gemacht: Ich hatte beim Blick auf den Monitor mit Euren darauf erscheinenden Portrait-Ansichten mehrfach den Eindruck, tatsächlich mit Euch in einer Runde zu sitzen. Als sich dieses Empfinden bei mir einstellte, habe ich ganz bewusst darüber nachgedacht und mich gefragt, warum das so ist. Ich glaube, es war der ununterbrochene, interessante Austausch über Dieses und Jenes, das gegenseitige Interesse und die permanente Beteiligung aller. So, als ob wir tatsächlich zusammensitzen würden. Dennoch ist es für mich sehr bemerkenswert, wie intensiv man auch am PC zusammenrücken kann. War schön mit Euch!