Bilder, Bilder, Bilder – es gab viel zu sehen beim neuerlichen Phototalk im ExifCafé! Rückblicke auf den Besuch der Photomesse Photopia in Hamburg mit anschließender eigener Fotografie bis in den Abend, Dieters Kurzreise nach Rom, Silvias Stadttour nach Barcelona und ich selbst hatte eine Foto-Zusammenstellung aus verschiedenen Mottoveranstaltungen des Lenkwerks in Bielefeld vorbereitet, bei denen internationale Old- und Youngtimer und exklusive Sportwagen zu bestaunen waren.
Wieder einmal volles Programm im aktuellen Phototalk, für den sich fast alle User/innen des ExifCafés online zugeschaltet hatten. Mit Bärbel hat sich die Usergemeinschaft unserer Community erweitert und unsere nördlichen Fotofreunde mit Frauenpower verstärkt. Willkommen, Bärbel, wir freuen uns auf gemeinsame fotografische Ausflüge und Aktivitäten!
Das nicht nachlassende Thema ‚Corona‘ war zu Beginn unseres Onlinetreffens auch wieder im Gespräch, zumal in der Zwischenzeit auch einige von uns davon betroffen waren. Glücklicherweise gab es keine schwerwiegenden Verläufe, die unangenehmen Beschwerden und Nebenwirkungen reichten den direkt Betroffenen aber auch so schon. Außerdem sollte auch jeder wissen, dass der Corona-App und den Statistiken nicht unbedingt vertraut werden darf.
Die für diesen Phototalk ausgegebene Challenge hatte das Thema ‚Makrofotografie‘, die Ergebnisbetrachtung startet jeweils am Anfang unserer digitalen Zusammenkünfte.
Die eingereichten Aufnahmen zeigten eine Wespe auf einem Blatt, deren Kopf- und Körperbehaarung sehr deutlich erkennbar sind. Beeindruckende Schärfe auf dem Insektenkopf, eine Ansicht, die Erstaunen auslöst, weil die Details in einer normalen Ansicht nicht wahrgenommen werden. Erreicht hat Dieter das fotografische Ergebnis mit einem 2:1-Abbildungmaßstab über ein Makroobjektiv und einer ergänzenden Acromatic Macro Lens. Das Vorhaben, frühmorgens Dahlienblüten zu fotografieren, musste noch etwas warten, weil Silvia ein mit vielen kleinen Tautropfen beladener Marienkäfer im Umfeld auffiel. Ein Motiv, das erst durch die Makroaufnahme richtig zur Geltung kommt. Eine weitere Makroaufnahme vom Blütenkorb einer Sonnenblume mit vielen Stempeln erklärt sich beim ersten Anblick nicht jedem Betrachter sofort. Auch hier sind diese Details nur in der Makro-Ansicht deutlich erkennbar. Trichome, haarähnliche Strukturen auf den taubedeckten Oberflächen von Pflanzen zu fotografieren, waren das eigentliche fotografische Ziel. Auf den von Jupp erstellten Makroaufnahmen wurden bei der Prüfung die enthaltenen Blattläuse festgestellt, die vor den Aufnahmen nicht wahrgenommen wurden. Bei Makroaufnahmen mit taubenetzten, welligen Blütenblättern musste sich Alfred ohne Einsatz der focus stacking-Methode für den gewünschten Schärfebereich vorab entscheiden. Die detailreiche Abbildung einer kleinen Münze ist jedoch auch ohne Focus-Stacking mit vollflächiger Schärfe zu erreichen. Ich habe zwei kleine Muscheln im Sand mit Stativ und Makroobjektiv mit unterschiedlichen Blendenstufen aufgenommen und das Bild mit dem besten Schärfeergebnis ausgewählt. Sven wies jedoch darauf hin, dass bei höheren Blendenwerten die Beugungsunschärfe kontraproduktiv wirkt.
Alle eingereichten Makroaufnahmen zeigen interessante und gut umgesetzte Motive. Bei ruhenden Motivobjekten bietet das Focus-Stacking die besten Möglichkeiten für außergewöhnlich gute Ergebnisse im Schärfebereich. Ein Thema, das bereits in einem früheren Phototalk besprochen wurde.
Wie bereits angekündigt, sollten bei diesem Phototalk wieder einmal ausgiebig Bilder gezeigt werden. Den Anfang machte eine Auswahl mit Motiven von Old- und Youngtimern. Automobile allgemein und Oldtimer besonders haben seit meiner Kindheit eine starke Anziehungskraft auf mich. Darum bin ich sehr gerne im Lenkwerk Bielefeld bei den vielfältigen Mottotreffen wie zum Beispiel dem ‚Porsche Day‘ oder dem ‚British Day‘. Hier können Autonarren, Schrauber und alle anderen Interessierten mobile Zeitreisen erleben. Manchmal ist das beste Motiv das alleinige Automobil in der richtigen Umgebung, aber oft sind es auch die besonderen Momente mit Menschen, die das bessere Bild als Portrait oder auch zusammen mit dem Automobil abgeben. Emotionen, Gestik, Mimik oder auch extravagante Kleidung können das Besondere ausmachen. Danach zu suchen ist immer wieder eine Herausforderung. Das macht mir jedoch viel Spaß und wenn dabei noch einige gelungene Aufnahmen entstehen, ist das wieder Motivation für die nächste Veranstaltung.
Dieter berichtete anschließend bildlich von seiner Kurzreise nach Rom. Ganz zufrieden war er nicht mit seiner Fotoausbeute, weil wider Erwarten unglaublich viele Touristen in der Stadt waren und die geplanten Langzeitbelichtungen und der erhoffte freie Blick auf viele Sehenswürdigkeiten unmöglich waren. Und wenn das Kolosseum von Baustellen umringt und teilweise eingerüstet ist, freut das den Fotografen auch nicht. Dennoch konnten wir viele Bilder historischer Architektur, vom Kolosseum, dem zur Kirche umgeweihten Bauwerk Pantheon, Brücken über den Tiber, von kopfsteingepflasterten Gassen und weitere Bilder sehen, die das momentane Stadtbild von Rom vermitteln.
Silvia hatte kurzfristig zurückliegend eine Stadttour nach Barcelona durchgeführt. Allein auf sich gestellt war sie von früh morgens bis in den späten Abend mit ihrer Kamera weitestgehend zu Fuß unterwegs, um Sehenswürdigkeiten und Land und Leute von Barcelona abzulichten. Natürlich lässt sich in weniger als eine Woche nicht die ganze Stadt erkunden, aber was machbar war, dazu hat Silvia ihr Bestes gegeben. Was ihr besonders auffiel waren die alten, formschönen Laternen und die allgemeine Sauberkeit in der Stadt, in der überall Straßenkehrer aktiv waren. In der Stadt sind überall Trinkwasserspender zu finden und Bänke/Sitzgelegenheiten aufgestellt, die auch gerne von Einheimischen und Stadtbesuchern angenommen werden. Das dokumentierte auch das erste gezeigte Foto, auf dem sich vier angeregt unterhaltende Damen auf einer Sitzbank rückseitig zu sehen sind. Den Hintergrund bildet ein großflächiges Graffiti einer Tänzerin, die ein Bein hoch in die Luft reckt. Ein tolles Foto! Silvia hat bei ihrem Stadtbesuch eine gute Mischung aus Architektur-, Street- und Dokumentarfotografie erarbeitet und dabei auch die ihr eigenen Akzente gesetzt. Dass Barcelona häufig als die schönste Stadt Europas genannt wird, kann man nach der Betrachtung von Silvias Bildern nachvollziehen.
Zum bildlichen Abschluss zeigte uns Jupp noch einige Aufnahmen vom Besuch der Hamburger Photomesse ‚Photopia‘ und der anschließenden eigenen Fotografie rund um den Bereich der Hamburger Landungsbrücken, die bis in den Abend dauerte. Die Photopia-Messe selbst zeigte sich in der Ausgestaltung ähnlich zum Vorjahr. Erst im zweiten Jahr ihrer Existenz wird sich die Messe mit mehr und vielfältigeren Ausstellern entwickeln. Schon jetzt sind jedoch die breiten Gänge und die zahlreichen Möglichkeiten zur aktiven Mitwirkung der Besucher in den bereitgestellten Containern auch in diesem Jahr positiv zu bewerten.
Heinz hatte auch noch zwei Bilder: Während der Rückfahrt über die Elbbrücken fiel Heinz das voll beleuchtete Museumsschiff ‚Peking‘ im Hansahafen auf, was natürlich zu einem sofortigen Besuch zur intensiveren Betrachtung führte. Dieser Abstecher hat sich auch noch gelohnt!
Die gezeigten Bildserien zu betrachten, hat allen sehr gut gefallen! Es wäre schön, wenn wir bei unseren Phototalks des Öfteren Bildserien oder Projektarbeiten von unseren Usern sehen würden, gerne auch von deren unterschiedlichen Lieblings-Genres.
Wie immer, dürfen auch Lehrinhalte beim Phototalk nicht fehlen. Dieses Mal hatte Sven für uns Erläuterungen zu den aktuellen Updates von Adobe Lightroom und Photoshop. Das neue Maskentool, die automatische Personenerkennung mit detaillierten Erkennungen von Gesicht, Haar, Körper, Augen, Iris, Augenweiß, Augenbrauen, Mund und zahlreichen weiteren Details funktioniert erstaunlich gut, wie wir bei Svens Testungen sehen konnten. Hintergründe und Objekte können mit nur wenigen Klicks ausgewählt und bearbeitet werden und über das neue inhaltsbasierte Füllen lassen sich ebenso einfach beispielsweise störende Personen im Bild entfernen. Die weiter entwickelte künstliche Intelligenz ermöglicht erstaunliche Ergebnisse und damit eine höhere Geschwindigkeit des Workflows.
Und auch das soll noch erwähnt werden: Kathi wollte ein Layout für ein Logo erstellen, das eine Veränderung der farblichen Gestaltung beinhalten sollte. Bei der Einrichtung zum Wechsel der Farbgestaltung gab es jedoch ein Problem, das ihr ziemlich viel Zeit bei der Lösungssuche raubte, bevor sie schließlich Rat bei Sven suchte. Und der gab den Hinweis, dass zu diesem Thema bereits ein Tutorial in unserem Forum existiert, das Kathi dann auch schnell zur Problemlösung verhalf.
Dieser Phototalk war wieder ein sehr interessanter, informativer und mit viel Spaß versehener Austausch mit Gleichgesinnten, bei dem wir gemeinsam an den fotografischen Aktivitäten der einzelnen ExifCafé-User teilnehmen konnten. War wieder schön mit Euch, ich freue mich schon auf den nächsten Phototalk!