Den Anmeldungen zum Online-Phototalk am 24. Mai 2024 zufolge war von einer eher kleinen Runde auszugehen, aber unser ExifCafé ist auch für spontan mögliche Teilnahmen durchgehend geöffnet. So kamen noch weitere Teilnehmer hinzu und damit war der Bildschirm beim Online-Phototalk wieder vollständig mit den Gesichtern der ExifCafé-User ausgefüllt.
Noch immer werden aktuell von den ExifCafé-Usern die Angebote vom Fotodienstleister Saal digital mit Gutschein-Vorteilen in Anspruch genommen, einige von uns haben ihre in Auftrag gegebenen Fotobücher oder auch Wandbilder bereits erhalten. Ich selbst habe auch einen Gutschein zur Erstellung eines 44seitigen Fotobuchs genutzt und war nach dem Erhalt des Produktes ‚Professional Line Fotobuch‘ positiv von der Qualität des Bilderbuchs überrascht. Das Acryl-Cover in Verbindung mit Kunstleder ist ein besonderer Einband mit hochwertiger Ausstattung und Optik. Die einzelnen Innenseiten sind aus starkem Fotopapier, das wählweise in glänzend, matt oder silk bedruckt werden kann. Das Papier bietet eine angenehme Haptik, auf dem von mir gewählten schwarzen Innenseiten-Hintergrund konnte ich keine Fingerabdrücke oder Flecken feststellen, nachdem das Buch von mehreren Personen mit bloßen Händen durchgesehen wurde.
Mit der problemlos und schnell zu installierenden Saal-Software sollte man vor Erstellung eines Fotobuchs erst einmal einige Testseiten erstellen, um die vielfältigen Möglichkeiten zur Seitengestaltung und Einbindung von Texten kennen zu lernen. Um nach dem Erhalt des Fotobuchs nicht von abweichenden Farben oder zu hell / zu dunkel gedruckten Fotos überrascht zu werden, sollte der eigene Monitor bei der Fotobearbeitung kalibriert sein. Die Bilddaten können vor der Übermittlung an einen Fotodienstleister durch einen Softproof schon optimal für den Druck vorbereitet werden. Sven hat für uns dazu erklärende Video-Tutorials für Adobe Photoshop und Adobe Lightroom in unserem Forum bereitgestellt, in denen er erläutert, worauf es ankommt und wie das im jeweiligen Programm umgesetzt werden kann.
Weil ich Adobe Lightroom / Adobe Photoshop nicht nutze, habe ich meine Bilder nach eigener Ansicht, ohne Nutzung des ICC-Profils über die Saal-Software zur Bearbeitung an Saal weitergeleitet. Drei Tage nach der Datenübermittlung an Saal wurde mir das Fotobuch per Post geliefert. Die sichere Verpackung war dem hochwertigen Inhalt angepasst. Nach erstem Eindruck bei kritischer Durchsicht könnten einige der gedruckten Bilder geringfügig etwas heller sein, aber im großen Ganzen wurde der Druck in Bezug auf Farben und Hell-/Dunkel-Ansichten wie von mir erwartet geliefert. Der Gesamtpreis für mein 44seitiges Professional Line-Fotobuch im Maß von 30 x 21 cm belief sich auf 125,74 € zuzüglich 5,29 € Versandkosten. Jede zusätzlich gewünschte Seite im Fotobuch lässt den Preis steigen, bei 100 Seiten weist die Saal-Fotobuch-Software den Preis von 202,74 € zuzügl. Versandkosten aus. Bisher habe ich einige Fotobücher beim Fotodienstleister Blurb drucken lassen, mit denen ich ebenfalls sehr zufrieden war, allerdings sind die von mir georderten Fotobücher von Blurb nicht mit dem hochwertigen und deutlich teureren Professional Line-Fotobuch von Saal digital vergleichbar. Wer umfangreichere Projekte in einem Fotobuch drucken lassen möchte, sollte sich vorab zu den höchstmöglichen Seitenzahlen des gewünschten Fotobuchs erkundigen. Saals Professional Line-Fotobuch ist auf 130 Seiten begrenzt, wobei ein Blatt – Vorder und Rückseite – jeweils als 2 Seiten gewertet werden.
Kathi hat zwischenzeitlich auch noch ein Wandbild mit Gutschein-Einsatz bei Saal digital drucken lassen und ist mit Druckqualität und Aufhängungs-Ausstattung gut zufrieden. Damit sollte das Fotobuchthema vorerst einen Abschluss gefunden haben. Es gibt zahlreiche Fotodienstleister mit qualitativ guten Produkten und Angeboten. Vergleichstest im Internet geben Aufschluss zu Ausstattung, Qualität und Preisen. Wie viel Ausstattung und Qualität man zu welchem Preis haben möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden und im besten Fall durch einen eigenen Test prüfen – so wie es einige der ExifCafé-User jetzt bei Saal digital gemacht haben!
Die ausgegebene Challenge-Aufgabe zur Erstellung eines verdeutlichenden Fotos lautete ’selektive Schärfe‘. Die dazu entstandenen Bilder haben wir uns gemeinsam angesehen. Heinz hatte mit einer Großformatkamera über ein 4×5“-Negativ einen Baum mit einem starken, zur Seite herausragendem Ast im Reinhardswald fotografiert. Der zur Winterzeit unbelaubte Ast und der seitlich angeschnittene Baumstamm liegen komplett im Schärfebereich, während der im Hintergrund liegende Waldbereich in Unschärfe verschwimmt. Das Großformat und die Einstellmöglichkeiten der Großformatkamera ermöglichten hier den extrem ausgedehnten Schärfebereich vor dem in Unschärfe abgebildeten Hintergrund. Stefan musste bei der Erledigung seines Bildes schnell sein, denn die Schale mit frischen Erdbeeren war heiß begehrt bei den Familienmitgliedern. Aber getreu dem Grundsatz ‚Erst die Arbeit, dann das Vergnügen‘ wurde erst das Foto mit einer einzelnen, scharf abgebildeten Erdbeere in der gefüllten Schale geschossen, erst danach erfolgte die Freigabe zum Verspeisen der Früchte. Eine weitere Aufnahme, passend zum Aufgabenthema, gelang Stefan am Lummenfelsen auf Helgoland. Vier hintereinanderstehende Basstölpel recken gleichzeitig ihre kreuzenden Schnäbel in die Höhe, der Kamerafokus liegt exakt auf dem Auge des zweiten Basstölpels. Die Köpfe und Schnäbel der im Vordergrund und den beiden im Hintergrund stehenden Basstölpel liegen im Unschärfebereich. Ein starkes Bild, bei der Aufnahme war Stefan nur wenige Meter von den Basstölpeln entfernt.
Andreas K. hat sich mit seinem Lensbaby-Objektiv an einer Detailansicht an einem alten Grammophon versucht. Im Bild ist der Schärfepunkt nicht wirklich zu erkennen, der eigentlich auf der Nadel des Tonabnehmers liegen sollte. Damit wird das Challenge-Thema etwas verfehlt, aber das ist mit dem komplett manuellen Lensbaby-Objektiv 50 mm, f2.0 auch nicht ganz einfach. Dennoch ist dieses in schwarz/weiß erstellte Bild eine schöne Aufnahme mit nostalgischem Flair. Dieter hat sich seine Motive zur Darstellung der selektiven Schärfe in der Natur gesucht. Seine zwei Aufnahmen über ‚Blütenmeere‘ zeigen jeweils eine ausgewählte Blüte, die als einzige im Bild detailliert scharf abgebildet ist, während die anderen Blüten lediglich unscharf zur Bildgestaltung beitragen. Andreas B. gelang sein Beitrag mit der Ablichtung einer Spinne in ihrem Netz im Gegenlicht. Der Schärfeverlauf ist in der Makroaufnahme über den Spinnenkörper vertikal erkennbar, die Spinnenbeine liegen bereits teilweise im Unschärfebereich. Kathi nutzt die selektive Schärfe oftmals auch bei ihrer Foodfotografie. Ihr Bild zeigt eine mit Pfifferlingen gefüllte Schale, in der ein einzelner Pilz durch die deutliche Abbildung heraussticht. Ich habe mir einen Text zum Thema ’selektive Schärfe‘ ausgedruckt und die Worte ’selektive Schärfe‘ im Fließtext mit einem Makroobjektiv 100 mm über f2.8 aus geringer Distanz abfotografiert. Überrascht habe ich dabei festgestellt, dass der Schärfebereich nicht wie erwartet kreisrund, sondern waagerecht nach links und rechts ausgedehnt ist, während nach oben und unten eine enge Begrenzung der Schärfe stattfindet. In einem weiteren Bild wurden mehrere schwebende Seifenblasen abgelichtet, von denen nur eine einzige scharf zu sehen ist.
Nach den Challenge-Bildern wurde noch ein kurzer Rückblick auf den Ausflug ins niederländische Groningen gehalten. Die Bilder aller Teilnehmer des Ausflugs mit den bunten Häusern im Reitdiephaven sind allesamt außergewöhnlich gut gelungen. Individuell wurden die Aufnahmen verglichen und dabei festgestellt, dass das von Heinz benutzte Leica Elmarit-Objektiv eine extrem gute Schärfeabbildung leistet.
Dass Dieter etwas mondsüchtig ist, kann man anhand der von ihm bereits erstellten Mondfotografien erkennen. Eine Motividee, nämlich eine kleine Kirche in seinem Heimatort Ottenstein vor dem Vollmond abzulichten, lässt ihn immer wieder die Konstellation des Mondes prüfen, um die passende Kombinationsmöglichkeit zu finden. Weil Dieter auch genug Leidenschaft für Fotografie insgesamt und speziell für Mondfotografie mitbringt, veranlassten ihn in seine Recherchen zur Annahme, dass zu einem ermittelten Termin alles passen könnte. Um zwei Uhr nachts startete er die ca. 90 km lange Fahrt nach Ottenstein. Dort angekommen, hatte sich die Wetterlage geändert und aus dem beabsichtigten Foto wurde nichts. Während der Rückfahrt wurde ihm dann deutlich, dass die Nacht eigentlich zum Schlafen gedacht ist. Aber was tut man nicht alles für ein Foto, dessen Motiv einem nicht aus dem Kopf geht! Wie sich Dieter sein Foto vorstellt, hat er uns jedoch trotzdem über eine beeindruckende Fotomontage gezeigt. Besser kann er ein Originalfoto von diesem Motiv eigentlich nicht mit der Kamera schießen – aber dennoch: Dieter bleibt dran!
Heinz zeigte uns noch einige seiner sehenswerten ‚Mitzieher-Bilder‘ die auf der Radrennbahn in Bielefeld entstanden sind. Perfekte Schärfe der Motorradfahrer und den ‚an der Rolle klebenden Radrennfahrer‘ beim Steherrennen vor horizontal verschwimmenden Linien des Hintergrundes. Anfang Juni wird Heinz wieder einige Tage in Grömitz an der Ostsee verbringen und sicherlich wieder viele sehenswerte Bilder von seinem Kurzurlaub mitbringen. Kathi hat sich von einer Ansicht der Seebrücke ‚De Pier‘ Scheveningen begeistern lassen und plant demnächst einen Besuch dort. Auf einem Ableger der 381 Meter langen Seebrücke mit Aussichtsturm steht ein Riesenrad, das bei einer ca. 15minütigen Fahrt in einer der geschlossenen Gondeln einen imposanten Blick über das Meer, den Strand, das Kurhaus und Teilen von Den Haag bietet. Ich selbst freue mich auf das am 26. Mai anstehende Event ‚Porsche Day‘ im Lenkwerk, bei dem ich mich wieder so richtig am seit 1948 bestehenden ‚Mythos Porsche‘ und altem und neuen Blech sattsehen kann!
Mit dem 06.06.2024 wurde der erste Termin zur gemeinsamen Besprechung für die im Oktober 2024 stattfindende, zweite Fotoausstellung des ExifCafés im Rathaus-Pavillon Bielefeld-Brackwede festgelegt. Vorrangig wird es dabei auch um die Inhalte zur Erstellung für das Ankündigungsplakat, Flyer und andere Werbemittel gehen, deren Aufbereitung und Druck danach einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Im Vorfeld der Zusammenkunft können gerne eigene Vorschläge zum Ausstellungstitel, Ausstattung und Gestaltung der Ausstellung vorab im Forum eingestellt oder auch zur Besprechung mitgebracht werden.
Was steht sonst noch im ExifCafé-Kalender für die nächste Zeit? Zum Beispiel die Ausstellung von Manfred Mauermann (Mitglied der OPA – Oldenburger Photo-Amateure) ‚Bilder in Bildern‘ – mit Kamera und KI-Werkzeugen erstellt, vom 26. Mai bis zum 6. Juli 2024 im Weltnaturerbeportal in Varel-Dangast. Die Ausstellung bietet einen Blick auf den zunehmend verschwimmenden Grenzbereich zwischen dem, was traditionell als Fotokunst betrachtet wird und dem Bereich der digitalen Schöpfung. Sind die Betrachter im Bild ‚realer‘ als das Bild im Bild? Und auch noch die Ausstellung von Elliott Erwitt ‚Personal Best for Leica‘ vom 14. Juni bis zum 24. August 2024 in der Leica Galerie in Düsseldorf. Gezeigt werden ausgewählte Werke des renommierten und weltweit bekannten Magnum Fotografen Elliott Erwitt († 2023). 30 Schwarzweiß-Aufnahmen sind ein Zeugnis seiner jahrzehntelangen freundschaftlichen Verbindung zu Leica. Für den 22. Juni 2024 ist erneut ein Photowalk in Hamburg geplant, bei dem auch ein Treffen mit den „analogen“ Fotofreunden stattfinden wird. Fotografieren bis kein Licht mehr da ist…
Auch dieser Phototalk im ExifCafé war wieder kurzweilig und hat wieder Spaß gemacht – mit dem was war und auch mit dem was kommt! Schön ist auch, dass die aktuelle Zeit mit längerem Tageslicht und angenehmeren Temperaturen wieder zu mehr fotografischer Aktivität draußen animiert. Also: nutzt die schöne Zeit, geht raus und macht Bilder!