Durch die Ankündigung und den Flyer hatte ich bereits eine Vorstellung, was in der Ausstellung „Virtual Reality“ von Jasmine Shah im Kulturamt Bielefeld geboten wurde. Dazu hat bestimmt jeder seine eigene Sichtweise. Wie in der heutigen Zeit üblich, muss man auffallen, sich von normalen und bekannten Ansichten lösen und etwas ganz Anderes bringen. Und man muss den Mut und das dazugehörige Selbstbewusstsein aufbringen, seine andere „Denke“ in Gesprächen zu vertreten und notfalls auch zu verteidigen. Für den Betrachter, der es evtl. nicht versteht, kann im Fall notorischen Abwehrverhaltens ja noch immer ein verständnisvolles, aber auch mitleidiges Lächeln erfolgen. Die Einführungsansprache, wie auch das Interview mit der Künstlerin waren ok, an der Präsentation der Fotos gab es nichts zu meckern, Speisen und Getränke wurden gereicht, insgesamt war die Atmosphäre zur Ausstellung im Kulturamt sehr gut.
Nebenbei gab das Trio „Geplante Obsoleszenz“ einen kleinen Einblick in seine Kunstauffassung, indem viele Glasmurmeln in abgeteilten Fächern auf einem Palettenwagen langsam in Schlangenlinien zwischen den Besuchern hin und her gefahren wurden, deren eigene Bewegungsgeräusche sich mit weiteren Geräuschkompositionen aus elektroakustischen Instrumenten verbanden. Der Einblick dauerte nur ca. 5 Minuten, wer diese Art von Kunst mag, der kann sie sich am Mittwoch, den 22.05.2019 im Kulturamt über eine Stunde lang bei freiem Eintritt ansehen und -hören. Ist also freiwillig.
In jedem Fall war der Ausstellungsbesuch wieder mit interessanten Meinungen und Gesprächen verbunden und Spaß hatten wir auch wieder reichlich! Kunst lässt sich nicht vergleichen, wir haben aber einige neue Facetten gesehen.