Was unterscheidet die Wirklichkeit von der fantastischen Nachahmung, das Bild vom Abbild, die Lebenswelt von der erzählten Welt? In der Fotoserie »Virtual Reality« widmet sich die Künstlerin Jasmine Shah dem schmalen Grat zwischen Realität und Fiktion, indem sie Spielfilmsequenzen über Langzeitbelichtungen einfängt. Die bis zu zwei Minuten andauernden Szenen werden zu einem Standbild transformiert, das die ursprünglichen Elemente nur noch erahnen lässt und dennoch alle Geschehnisse in sich aufnimmt. Shah bricht mit der Geschichte, die das ursprünglich bewegte Bild erzählt und erschafft so – gleich einer Regisseurin – eine ganz eigene Erzählung, die sich in Formen und Farben abzeichnet.
Jasmine Shah studierte bis zu ihrem Abschluss als MA Photo Design and Media an der FH Bielefeld im Jahr 2016 an der Academy of Art/San Francisco und an der Moholy-Nagy University of Art and Design in Budapest Fotografie. Die Künstlerin lebt und arbeitet aktuell in Bremen.