Gut, dass es die Photocommunity ExifCafé gibt, in der unser fotografisches Hobby auch in der dunklen Jahreszeit immer Saison hat. Unsere regelmäßigen Online-Phototalks überbrücken die wetterbedingten Unterbrechungen der eigenen aktiven Fotografie mit interessantem Austausch zu allen fotografischen Themen und Fragen.
Januar und Februar sind fotografisch betrachtet bei mir schon ungewohnt ruhigere Monate. Trübes, oft auch regnerisches Wetter, morgens wird es erst später hell und am frühen Nachmittag setzt auch schon wieder die Dämmerung ein. Wenig Licht, blasse Farben und kalt ist es meistens auch noch! Mein fotografisches Lieblingsgenre, die Naturfotografie, ist besonders von den Winterbedingungen betroffen, denn die meisten Tiere im Naturschutzgebiet haben sich in der kalten Jahreszeit zurückgezogen und verlassen ihre Behausungen nur noch zur zwangsweisen Futtersuche. Auch die Pflanzenwelt zeigt sich nur sehr reduziert, nichts Buntes ist zu erkennen. Der Blick aus dem Fenster des warmen Wohnzimmers nach draußen zum ungemütlichen Schmuddelwetter bestärkt den inneren Schweinehund zum Nichtstun. Ja, wenn es mal richtig schneien würde, dann würde sich die vertraute Umgebung in eine andere Welt mit neuen Motiven verwandeln! Aber Schnee ist in unserer westfälischen Region schon seit Jahren eher die Ausnahme und dieses Jahr gab es Schnee nur in Form von Regen. Fazit: Wenig Aktivität in eigener Fotografie, ich warte auf bessere Wetterbedingungen.
Daher war unser Online-Phototalk am Freitagabend des 24. Februar 2023 auch wieder ein willkommener Kick, um sich von den bisherigen fotografischen Aktivitäten der anderen ExifCafé-User motivieren zu lassen. Nach der Feststellung, dass es den Teilnehmern gesundheitlich gut geht, bzw. sie sich auf dem Weg der Besserung befinden, standen viele kleine Einzelthemen zur Diskussion an. Auf die Frage, wer denn zurückliegend selbst fotografiert hatte, kamen vielfach nur Anmerkungen zum ungünstigen Wetter und fehlenden Licht. Ich war also nicht der Einzige, der eine kreative Pause im Januar und Februar eingelegt hatte!
Heinz hatte kurzfristig zurückliegend ein neues Objektiv, ein 14-28 mm von Panasonic mit L-Mount, erhalten, das er jedoch noch nicht selbst an der Kamera getestet hatte. Aber er freut sich schon, damit schon bald auf Fototour zu gehen.
Sven bereitet gerade seinen Vortrag für das kommende » photoMeetup am 14. März 2023 im Foto-Treffpunkt Bielefeld zum Thema ‚Backup der eigenen Fotos‘ vor und informiert die Teilnehmer dort über die umfassenden Sicherungsmöglichkeiten der eigenen digitalen Dateien. Jeder, der nur hofft, dass er von Dateiverlusten verschont bleibt, ahnt nicht, wie schnell Datenverlust unwiederbringlich entstehen kann. Dazu muss eine Festplatte auch nicht erst herunterfallen oder anderweitig physischen Druck oder Schock erfahren, das kann auch ohne äußerliche Einflüsse von jetzt auf gleich technische Gründe haben. Wobei HD-Festplatten mit sich drehenden und beweglichen Teilen empfindlicher sind als SSD-Festplatten. Ich war bisher leider schon zweimal von Datenverlust betroffen und habe erst danach mit dem Einsatz eines NAS für zukünftig etwas mehr Sicherheit gesorgt. Wer alles richtig machen möchte, kann sich von Sven die vollständigen Sicherungsmaßnahmen nennen lassen. Die Teilnahme am photoMeetup ist übrigens kostenlos, man muss seine Teilnahme lediglich auf der » Website ankündigen
Jupp hatte sich Mitte Februar einem vom DVF-Nordmark organisierten Fotowalk in Jever angeschlossen, bei dem unter anderem die Bibliothek des Mariengymnasiums mit Führung besucht wurde. Weil am Besuchstag in Jever das Wetter beim Fotospaziergang auch nicht recht mitspielte, kam Jupps Objektiv, das TT Artisan 50 mm f/1.4 Tilt nicht so ausgiebig wie geplant zum Einsatz. Dennoch war es jedoch ein interessanter Tag.
Angeregt durch Jupps Jever-Besuchsbericht wurden die demnächst anstehenden Ausstellungsbesuche besprochen.
Auf Samstag, den 18. März 2023 wurde der Besuch der Photoausstellung ‚Where The World Is Melting‘ mit Bildern von Ragnar Axelsson in den Deichtorhallen in Hamburg terminiert. Der 1958 geborene isländische Fotograf dokumentiert seit mehr als 40 Jahren die Veränderungen der Lebensräume am Rand der bewohnbaren Welt. Seine Informationen stammen aus erster Hand, von den Menschen vor Ort. Seine beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bilder zeigen die außergewöhnlichen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Lebensräumen in der Arktis, Nordkanada, Grönland, Island, Färöer-Inseln, Nordskandinavien und Sibirien, die den dramatischen und komplexen Veränderungen durch den Klimawandel unterliegen. Besucher der Ausstellung dürfen sich ebenso auf beeindruckende Landschaftsportraits zur Erhabenheit der nordischen Natur und der Kraft der Elemente einstellen. Und weil Hamburg jederzeit einen Besuch wert ist, wird dieser Ausflug des ExifCafés bestimmt wieder ein besonderes Highlight.
Am Samstag, den 1. April 2023 werden die User des ExifCafés zur World Press Photo Exhibition nach Oldenburg zum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, dem Oldenburger Schloss, fahren. Die World Press Photo Exhibition zeigt mit rund 150 Fotos ein realistisches Bild vom Weltgeschehen und deren Geschichten. Grund der Ausstellung ist der seit 1955 bestehende Wettbewerb zum Pressefoto des Jahres. Auf der erstmals eingerichteten Winners Wall sind in der Oldenburger World Press Photo Exhibition ergänzend alle siegreichen Fotos der zurückliegenden Jahre zu sehen. Wenn es zeitlich und wetterbedingt passt, finden wir bestimmt auch noch Motive im Norden für eigene Fotografie.
Die Wunschliste zu weiteren Zielen ist noch lang, auf der die Zeche Zollverein, der Landschaftspark Duisburg Nord, Bremerhaven und zur Jahresmitte auch noch Zingst stehen.
Einige User des ExifCafés haben die Fotoausstellung ‚Focus,Capture, Develop‘ besucht, bei der 13 junge Künstler der Abschlussklasse der Fotografen-Auszubildenden des Berufskollegs Senne ihre Werke zeigten, die während der zurückliegenden Lehrzeit entstanden sind. Ausgerichtet wurde die Ausstellung in der Zentralbibliothek in Bielefeld. Produktfotografie, künstlerische Arbeiten per Langzeitfotografie, Lichtmalerei und individueller Kreativität. Unsere Besucher zogen ein recht positives Resümee zu den gezeigten Exponaten und bestätigten den Fotografen gute Möglichkeiten in ihrem zukünftigen Berufsfeld.
Silvia sorgte an diesem Abend für den bildlichen Teil unseres Online-Phototalks mit Fotografien ihrer Venedig-Besuche. Nach ihrem Venedig-Ausflug im November des letzten Jahres, den sie zusammen mit Katharina durchgeführt hatte, hat Silvia nochmals in der zweiten Januarwoche einige Tage mit Fotografie in Venedig verbracht. Abseits der Saison gelangen ihr vielerorts menschenleere Bilder, aber Silvia hat sich nicht nur die touristischen Hotspots angesehen, sondern auch die weniger oder gar nicht besuchten Ecken und Winkel Venedigs fotografiert. Ihren Erzählungen nach war das Wetter gut, Temperaturen um 9 Grad und der kurzzeitige Regen hat sie in ihrer Fotografie nicht wesentlich gestört. Ihre Bilder zeigen das typische Venedig, die oftmals bunte Szenerie, aber auch das marode, das irreparable Venedig, das der Erosion weiterhin schutzlos ausgesetzt oder oft auch nur mit etwas Farbe überdeckt geschönt ist. Interessant sind auch die von ihr gewählten besonderen Perspektiven, mit denen Venedig-Motive und Wasserspiegelungen ungewöhnliche Ansichten bieten. Auch die dort lebenden und arbeitenden Menschen zeigen sich außerhalb der Saison in einem anderen Alltag. Bilder, wie aus einer anderen Zeit. Silvia hat sich mit ihrem eigenen fotografischen Stil und der anschließenden kreativen Bildbearbeitung bereits einen hohen Wiedererkennungswert geschaffen. Über verschiedene Nik-Filter haben ihre Venedig-Bilder einen besonderen Look erhalten, teilweise wurden sie auch in Schwarz/Weiß ausgearbeitet. Wir haben ca. 500 Bilder gesehen und keines davon war langweilig! Sehenswerte Bilder mit außergewöhnlichen Ansichten – vielen Dank Silvia, das war großartig!
Und gleichzeitig waren Silvias Fotos auch ein Beweis dafür, dass der ‚Winterblues‘ nur ein vom eigenen Phlegma vorgetäuschtes Gefühl ist, dass sich mit einer Idee zu fotografischen Ansichten ganz schnell in Luft auflöst. Mit diesem Wissen streben wir dem Frühjahr entgegen und freuen uns im ExifCafé schon jetzt auf die bereits terminierten Ausstellungsbesuche und gemeinsamen und eigenen Fotoaktivitäten.