Das meist unfreundlich, kalte Wetter hielt über den Februar hinaus noch an, aber wir haben uns davon nicht aufhalten lassen und dachten schon wieder an unsere gemeinsamen Vorhaben. Für Sonntag, den 2. März 2025, stand die Ausstellung ‚World Press Photo 2024‘ im Oldenburger Schloß auf unserem Plan. Und das war auch unser erstes Gesprächsthema beim Online-Phototalk, um die letzten Abstimmungen zu Fahrgemeinschaften, Abfahrtsort und -zeitpunkt zu besprechen. Für 10.00 Uhr hatten wir den Treffpunkt vor dem Oldenburger Schloß festgelegt, um uns dort mit insgesamt 15 Personen gemeinschaftlich die Ausstellung anzusehen. Wir freuten uns bereits auf das Wiedersehen mit unseren norddeutschen Fotofreunden, die ebenfalls dabei waren. Im weiteren Tagesablauf war unser gemeinsames Essen im Ratskeller Oldenburg geplant und je nach Wetterlage wollten wir noch ca. 60 Kilometer weiterfahren, um in Wilhelmshaven die alte Mole und anschließend noch das aufwändig restaurierte Feuerschiff ‚Wilhelmshaven‘ zu fotografieren, das seit September 2024 wieder am Bontekai festgemacht hat.
Die Challenge-Aufgabe für diesen Online-Phototalk war das Thema ‚Big City Lights‘. Gleich mit dem ersten Bildbetrag legte Heinz die Messlatte schon ziemlich hoch. Ein schon seit längerer Zeit auf seiner Liste stehendes Motiv – eine größere, per Stahlkonstruktion überdachte Tankstelle der TTM (Tanktechnik Meiwes) in Rheda-Wiedenbrück wurde dem Challenge-Thema gerecht. In der Dunkelheit eines späten Abends gestaltete er mit seiner Leica und einem 24-90 mm Objektiv mit Blende 16 und 12 Sekunden Belichtungszeit mit den Lichtern der Tankstelle und den dahinterliegenden, beleuchteten Räumlichkeiten sowie den Lichtspuren der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge ein sehenswertes Bild. Die per Langzeitbelichtung langgezogenen, roten und weißen Lichtspuren der Front- und Rücklichter der Fahrzeuge verlaufen geordnet durch den unteren Bildteil und sehr gut passt auch der große Blendenstern der hohen Straßenlaterne ins Bild. Eine wirklich gut gelungene Aufnahme!
Dieter D. hat für sein Foto eine Ansicht des Bielefelder Jahnplatzes gewählt. Die Jahnplatzuhr ‚Schlanke Eva‘, die ihren Namen von ihren Vorgängermodellen angenommen hat, zeigt die Zeit von 18.25 Uhr, während einige Passanten an der Ampel zum Übergang Bahnhofstrasse warten und der Autoverkehr in Richtung Herforder Strasse rollt. Über allem leuchten die ‚UFO‘, die futuristisch anmutenden Nachtsonnen-Beleuchtungen, die der Jahnplatz bei der grundlegenden Umgestaltung ab dem Jahr 2020 erhalten hat. Die ‚Blaue Stunde‘ sorgte für eine schöne Lichtstimmung, in der die Lichter von Straßenbeleuchtungen, Geschäften und Fahrzeugen zu einer harmonische Gesamtansicht beitragen.
Vom 18. Januar bis zum 23. Februar 2025 verwandelte sich der Grugapark in Essen nach Einbruch der Dunkelheit in eine bunte Lichterlandschaft. Für viele Grugapark-Besucher ist es das absolute Highlight im Jahr! Das beliebte ‚Parkleuchten‘ nutzte Andreas K. mit der 15. Auflage dieser Lichtshow, die wieder vom Team ‚World of Lights‘ gestaltet wurde. Er fotografierte mehrere farbig angestrahlte Bäume über ein größeres Wasserbecken, in dem sich die illuminierten Bäume spiegeln. Diese Ansicht könnte auch sehr gut zur Werbung dieser Veranstaltung genutzt werden.
Abendlicher Nebel in der Bielefelder Arndtstrasse inspirierte Axel zu seiner Aufnahme. Der Nebel wandelt die Beleuchtungen der Straßenlampen, farbigen Werbeschilder und Fenster in gedämpften, diffusen Lichtschein. Die beiden, auf dem Bürgersteig gehenden, winterlich gekleideten Personen passen gut in diese Szene, um die Kälte des nebligen Abends zu verdeutlichen. Stimmungsvolle, abendliche Straßenszene, aufgenommen mit offener Blende bei ISO 1600.
Alfred hat seine ‚Lichter der Stadt‘ mit dem markanten Weser Tower am Rand der Überseestadt Bremen gefunden. Entwickelt wurde das Bürogebäude mit dem Energieversorger EWE AG, dessen Tochtergesellschaften aktuell auch Hauptmieter für 13 Etagen der insgesamt 22 Geschosse des Weser Towers sind. Das mit 82 Metern hohe, vollverglaste Gebäude ist das höchste Bürogebäude Bremens, nach Einbruch der Dunkelheit zeigt es sich mit seinen vielen beleuchteten Fenstern in einer beeindruckenden Ansicht. Eingefangen hat Alfred diese Ansicht in seinem Hochformat-Bild, das 14 der höchsten Büroetagen der rechten Gebäudeseite mit den zum Gebäudeabschluss oben und rechts vertikal verlaufenden, blauen Lichtlinien zeigt. In den beleuchteten Büroräumen sind die Einrichtungen gut zu erkennen. Auch in der Bearbeitung hat Alfred gute Arbeit geleistet, keine stürzenden Linien, alles im rechten Winkel und absolut gerade!
Dieter K. präsentierte uns ein Bild von der Innenstadt Minden, das er auf Höhe des Eingangs zum Stadttheater aufgenommen hatte. Es zeigt den Blick über den Theatervorplatz mit dem Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 – 1945 bis zur Lindenstraße. Auf der linken Bildseite ist die mit weißem LED-Licht beleuchtete Fensterfront eines Optikerstudios zu sehen und auch die vier Laternen auf dem natursteingepflasterten Platz strahlen in hellem Weiß mit schönen Blendensternen. Dennoch zeigt sich die Szene im warmen Farbton. Im Bildzentrum ist ein schönes, altes Gebäude, ähnlich einer Stadtvilla zu sehen, in dem im ersten Stockwerk das indische Restaurant Maharaja über drei große, beleuchtete Fenster mit roten Fenstervorhängen die auffälligen Farbakzente setzt. Schönes Stadtbild an einem ruhigen Abend!
Schneller als gedacht beschäftigen sich zwei unserer User mit den Vorbereitungen für eine neue Fotoausstellung. Vom 24. Mai bis zum 15. Juni 2025 werden Dieter Dröge und Axel Krause unter dem Titel ‚Sehnsucht‘ ihre starke Verbundenheit mit ihren Motiven von Natur- und Landschaftsbildern Im Rathaus-Pavillon Bielefeld-Brackwede zeigen. Die Planungen und Vorbereitungen sind bereits fortgeschritten und natürlich werden die Beiden von allen anderen ExifCafé-Usern bei Bedarf gerne unterstützt. Die Ausstellung wird mit der Vernissage am Samstag, den 24. Mai 2025 um 11.00 Uhr eröffnet. Weitere Informationen findet Ihr in der entsprechenden » Beschreibung der Ausstellung.
Getreu dem Motto ’nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung‘ arbeiten wir an einer weiteren Bewerbung für eine Gemeinschaftsausstellung des ExifCafés in einer besonderen Location, die, wenn unsere Bewerbung angenommen wird, jedoch erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt in einem oder zwei Jahren stattfinden würde.
Katharina hat uns auf den Swiss Photo Club aufmerksam gemacht, der eine Mischung aus Fotoausstellung und Wettbewerb in mehreren Großstädten Deutschlands, Österreich und der Schweiz anbietet und allen Fotografie-Fans, von Hobby- bis Profi-Fotografen zur Verfügung steht. Jeder kann so viele Fotos (auch Handyfotos) einreichen, wie er möchte, pro eingereichtem Foto wird allerdings eine Gebühr von 39,- Euro erhoben. Alle eingereichten Fotos werden gedruckt (13×19 cm auf Premium-Fotopapier) und in einer Galerie ausgestellt. Eine eingesetzte Jury entscheidet, welche Top 50-Fotos aller Einsendungen großformatiger auf Alu-Dibond in 40×60 cm ausgedruckt werden. Ausgestellt werden die gedruckten Bilder zum Beispiel vom 11. bis zum 19. April 2025 in der ‚Jupiter Galerie‘, Mönckebergstraße 2, Hamburg. Alle Fotos werden zum Verkauf angeboten, wenn der Fotograf dem zustimmt, der Veranstalter hat den Verkaufspreis von 240,- Euro in der Galerie festgelegt. Der Fotograf erhält für jedes verkaufte Bild 100,- Euro. Für Besucher ist der Eintritt kostenlos, jeder darf für seine drei Lieblingsfotos abstimmen. Zur Vernissage werden Drinks und Fingerfood gereicht. Bei der Finissage werden Publikums- und Jurypreise an die Fotografen in Form von Einkaufsgutscheinen überreicht, die Sieger erhalten jeweils einen Einkaufsgutschein über 300,- Euro bei Kamera Express. Die Drucke aller nicht verkauften Bilder werden den Fotografen überreicht.
Ok, jeder Fotograf muss selbst entscheiden, ob er an einer solchen Kombination Wettbewerb / Ausstellung zu den bekanntgegebenen Konditionen teilnehmen möchte. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass bei dieser Art Ausstellung ‚Entdecker‘ mit fotografischem Blick unterwegs sind, die einzelnen Fotografen zu einer fotografischen, beruflichen Perspektive oder gar Karriere verhelfen könnten. Allerdings weiß ich auch nicht, wieviel Aufmerksamkeit dieser Wettbewerb bzw. die Ausstellung durch Besucher erhält, kenne die Teilnehmeranzahl nicht und ob oder wieviel der Bilder verkauft werden. Ich sehe das Angebot für Fotografen in Bezug auf Qualität und Kosten / Nutzen eher skeptisch. Aber vielleicht gibt es nach der Ausstellung in Hamburg ein Resümee im Internet zu lesen, das Aufschluss zur Idee, Ausführung und Erfolg für Fotografen bei dieser Veranstaltung gibt. Katharina wird bei der Vernissage in Hamburg zugegen sein und uns demnächst von der Veranstaltung berichten.
Natürlich gab es im Online-Phototalk auch wieder Themen zu Objektiven und anderen fotografischen ‚Spielzeugen‘, darunter waren unter anderem das wetterfeste und kompakte Sony FE 400–800 mm f 6.3 – 8 G OSS mit internen Zoom, das speziell für die Wildlife- und Sportfotografie konzipiert wurde und das Sony FE 16 mm F1.8 G, das keine gewölbte Frontlinse hat und daher für den Ansatz von Filtern ohne spezifisches Zubehör geeignet ist. Für ca. 3.000,- Euro und 1.000,- Euro wären die Objektive zu haben.
Und immer wieder locken besondere Ziele: So wurden die Amsterdamse Waterleidingduinen angesprochen, ein Naturschutzgebiet im Dünengürtel an der niederländischen Nordseeküste, das die südliche Fortsetzung des Dünengebiets Nationalpark Kennemerland bildet. Das Dünengebiet dient hauptsächlich der Wassergewinnung für die Stadt Amsterdam. Auf einer Fläche von ca. 3.400 Hektar bieten sich etwa 30 Kilometer Wanderwege durch abwechslungsreiche Landschaften, in denen viele Tierarten zu sehen sind. Offene Wasserflächen und Infiltrationsgebiete ziehen Wasservögel und zahlreiche Libellen an. Die Wiesen und Wälder beherbergen viele Vögel, Säugetiere und Insekten. Auch bestehen fast garantierte Möglichkeiten, Rehe und Damwild zu entdecken. Um Füchse zu sehen, ist die Zeit früh morgens bei Sonnenaufgang oder abends bei Sonnenuntergang am günstigsten. Geöffnet ist der Park zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Für Naturfreunde ganz bestimmt ein sehenswertes Ziel.
Auch der Keukenhof in den Niederlanden wurde als Ziel genannt. Bilder von den beeindruckenden Tulpenfeldern haben wir alle schon gesehen. Hauptthema sind natürlich Tulpen, von denen jährlich 4.500.000 Zwiebeln in 100 Variationen von Hand gepflanzt werden. Insgesamt werden für die 30 Blumenshows jährlich ca. sieben Millionen Blumenzwiebeln gepflanzt. Der 32 Hektar große Park wird von 15 Kilometern Spazierwegen durchzogen und besitzt sieben Inspirationsgärten. Darüber hinaus ist der Keukenhof mit 150 Werken von 50 Künstlern auch ein großer Skulpturenpark. In diesem Jahr ist der Keukenhof vom 20. März bis zum 11. Mai geöffnet. Zu Beginn der Saison blühen dort Krokusse, Narzissen, Hyazinthen und frühe, kleine Tulpen. Ab Anfang April blühen die späteren Sorten, drunter größere Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Zum Ende der Saison blühen dann auch Schwertlilien und Lauchblumen. Die im Internet ersichtlichen Infos zu Blumenschauen, Aktivitäten und Blütenständen werden vom Keukenhof ständig aktualisiert.
Unser Dauerbrenner ‚Hamburg‘ war bei den Wunschzielen mit einer besonderen Ausführungsart auch wieder vertreten: Die Erkundung der Hafencity per Fahrrad! Das wäre sicherlich auch eine Möglichkeit, den Aktionsradius zu erweitern und jederzeit unkompliziert anhalten zu können, wo es etwas Besonderes zu sehen gibt. Dieter K. hatte an einer Graffiti-Tour in Hannover teilgenommen, das wäre sicherlich auch ein interessantes Fotothema im heimischen Bielefeld, in dem es neben viel ‚Schmierereien‘ auch mehrere anspruchsvolle Graffitis zu sehen gibt. Und dabei fällt mir ein, dass ich mir unbedingt noch das über 200 Quadratmeter große Graffiti vom ehemaligen Arminia-Stürmer Fabian Klos an der Außenfassade der Bielefelder Alm ansehen möchte…
Es ist gut, dass die helle, wärmere Jahreszeit jetzt vor uns liegt und wir alle möglichen Wunschziele bei angenehmen Temperaturen ansteuern können, um interessante Fotos zu machen. Ich freue mich darauf!