„Petite Provence“, so nennt das Detmolder Unternehmen Taoasis die Anlage seiner Lavendelfelder in Detmold-Fromhausen. Die etwa 2 Hektar großen Lavendelfelder liegen ohne Einzäunung, frei zugänglich für jeden interessierten Besucher an einem leichten Berghang.
Mit Lavendel startete Taoasis im Jahr 2012 das erste große Projekt. Aufgrund des biologischen Erfolges wurden im September 2015 ca. 50.000 Lavendel-Pflänzchen aus zertifiziertem Bio-Anbau in die Erde zweier steiniger Felder mit Südwesthanglage im Detmolder Ortsteil Fromhausen gebracht, die fortan prächtig gediehen. Bereits im Juli des darauffolgenden Jahres standen die Lavendelfelder in voller Blüte, die mit ihrem aromatischen Duft unzählige Wildbienen lockten und durch das lilafarbene Blütenmeer auch das Interesse vieler Menschen fanden.
Die Lavendelfelder sind die Geschäftsgrundlage von Taoasis. Aus dem geernteten Lavendel wird qualitativ hochwertiges und fein duftendes Lavendelöl gewonnen, aus dem unterschiedliche Pflegeartikel, Raumsprays und andere Wohlfühlprodukte hergestellt werden, die mit großer Akzeptanz von vielen Anwendern gekauft werden.
Dass sich der Lavendel am Fromhauser Berghang wohl fühlt, beweist die sehr ergiebige Ernte von 20 Tonnen Lavendel im Jahr 2019. Per Hand geerntet, destilliert, kontrolliert und verarbeitet. Neben den angebotenen Produkten bietet Taoasis über die eigens eingerichtete Akademie Fachseminare und Workshops für Wellness- und Aromatherapien sowie auch die Ausbildung zum Aroma-Berater, Aroma-Experten und Aroma-Therapeuten an. Ein Unternehmen mit ideologischen Zielen, die man konsequent nachhaltig, fair und umweltschonend erreichen möchte – was auch der Unternehmensname „Taoasis“ ausdrücken soll: „Leben im Einklang mit der Natur“.
„Provence“ – da denkt man natürlich sofort an Frankreich, weite Landschaften mit schönen Ansichten der Natur. Auch mit diesem Gedanken haben wir den Vorschlag von Silvia zum Besuch der Petite Provence in Detmold-Fromhausen gerne aufgenommen. Nach der Webseiten-Information, dass der aktuelle Blütenstatus bei 80% liegt und die Ernte voraussichtlich schon beginnend mit dem 29. Juni ansteht, haben sich die Mitglieder des ExifCafés am Samstagnachmittag, den 20. Juni auf den Weg nach Fromhausen gemacht. Nach einer halben Stunde Fahrzeit waren die Felder bereits von der Landstraße aus am Berghang zu erkennen. Ein Parkplatz war schnell in direkter Nähe gefunden und der anschließende, leichte Anstieg wurde in 10 Minuten absolviert – dann lagen die Lavendelfelder vor uns.
Natürlich waren bei sonnigem Wetter mit Temperaturen um 24 Grad auch viele andere Besucher gekommen, um den in unserer Region einzigartigen Anblick blühender Lavendelfelder nicht zu verpassen. Ab und zu schob sich eine Wolke vor die Sonne, was die Farbintensität der Blüten stark minderte, aber sobald die Sonnenstrahlen die Blüten erreichten, leuchtete das lilafarbene Blütenmeer. Für alle fotografisch Interessierten war extra ein kleiner Feldbereich abgesteckt, in den man hineinlaufen konnte, um Detailaufnahmen der Lavendelblüten zu machen.
Die Lavendelfelder in Detmold-Fromhausen sind zwar nicht so spektakulär und riesengroß, wie wir sie von Fotos und Berichten aus Frankreich kennen, aber dass es überhaupt Lavendelfelder in unserer Region gibt, ist schon etwas Besonderes! Ich hatte mir die Farbintensität zwar etwas stärker/deutlicher erhofft, aber das mag auch daran liegen, dass an unserem Besuchstag der Blütenstatus mit „nur“ 80% erreicht war. Das untere Lavendelfeld lag von diesem Blütenstatus meiner Meinung nach noch etwas weiter zurück, darum gehe ich davon aus, dass die Ernte vielleicht doch erst nach einer weiteren Woche nach dem 29. Juni stattfinden wird.
Sehr gefreut habe ich mich über die große Anzahl der Wildbienen und Hummeln, die in den Lavendelfeldern unterwegs sind. Wie auch der „Kleine Fuchs“, eine Schmetterlingsart, die ich im letzten Jahr und im Verlauf dieses Jahres noch gar nicht gesehen hatte, der in den Lavendelfeldern vielfach zu erkennen ist.
So haben wir uns bei guten Wetterbedingungen mit Zeit und Ruhe auf Motivsuche begeben. Ausgestattet mit Stativen und unterschiedlichen Objektiv-Brennweiten haben wir mit wechselnden Standorten und unterschiedlichen Lichtsituationen, mit Polfilter- und Verlaufsfiltereinsatz, bodennahen Perspektiven oder auch von erhöhten Standpunkten fotografiert. Und natürlich hat dazu auch wieder der Austausch in unserer Fotogemeinschaft stattgefunden, bei dem jeder von den Erfahrungen der anderen profitieren und dazulernen kann.
Die Herausforderung zur Darstellung der Lavendelfelder lag für mich hauptsächlich im Einbezug des Hintergrundes, bzw. Umfeldes. Bergabwärts war das Panorama des gegenüberliegenden Berghangs gut geeignet, jedoch erschienen die Lavendelfelder dann im unteren Teil des Fotos nur als schmaler Streifen und somit nicht als das gewünschte Hauptmotiv. Bei Detailansichten war die Freistellung nicht einfach, weil die Blüten dicht zusammen standen. Mitunter störte auch großgewachsenes „Unkraut“ im geordneten Reihenverlauf der Lavendelpflanzen das mit grafischen Aspekten gewünschte Foto. Aber das ist halt Natur!
Nach ausgiebiger fotografischer Aktivität und anschließender Rückkehr zum Parkplatz gab es noch ein Stück von Omas Kuchen und ein kühles Getränk aus der Kühlbox im Autokofferraum. Auch dieser Photowalk des ExifCafés zu den Lavendelfeldern in Detmold-Fromhausen war wieder ein sehr gelungener Ausflug mit interessantem Motivinhalt. Vielen Dank an Silvia, Alfred und Dieter für den gemeinsamen Nachmittag mit viel Spaß!
Irgendwie interessiert es mich aber doch noch, wie die Lavendelfelder bei 100%igem Blütenstatus aussehen. Wenn mich die Neugier weiterhin plagt, werde ich vielleicht noch einmal kurzfristig nach Fromhausen fahren und nachsehen. Wenn möglich, werde ich dann auch einen Blick auf die etwa 10 Tage andauernde Erntearbeit in den Lavendelfeldern werfen, bei der die Erntehelfer vielleicht mit großen Kiepen auf dem Rücken und per Handarbeit mit der Sichel unterwegs sind…