Unser Vorhaben, regionale Motive, Sehenswürdigkeiten oder Besonderheiten zu fotografieren, wollten wir eigentlich schon Anfang Februar aufnehmen. Ein Vorschlag von Sven war dazu, den außergewöhnlichen „Supermond“, der am 8. April erwartet wurde, zusammen mit der Sparrenburg abzulichten.
Über Photopills hatte Sven bereits die Daten zu Mondaufgangszeit und -laufbahn ermittelt und dabei als möglichen Standort eine der Serpentinen am Johannisberg, direkt der Sparrenburg gegenüberliegend ermittelt. Ein gemeinsames Scouting sollte uns Auskunft über die Gegebenheiten vor Ort für den passenden Standort unserer Kameras geben.
Als das Corona-Virus die Regie über Wirtschaft und soziale Kontakte übernahm und gemeinsame Treffen ausfielen, wurde auch unser Vorhaben zurückgestellt.
Unsere Enttäuschung wurde etwas gemildert, als sich die Bedenken bewahrheiteten, dass das Restlicht am geplanten Aufnahmetermin 8. April um 22.30 Uhr nicht ausreichen würde, um Burg und auch Vordergrund noch mit Zeichnung ins Bild zu bringen. Die beiden Abende vor dem Termin zeigten sich zur geplanten Aufnahmezeit total dunkel. Unser beabsichtigtes Foto Mond/Sparrenburg mit Zeichnung des Umfeldes wäre mangels Restlicht auch ohne Corona-Regelungen nicht möglich gewesen.
Mit viel Optimismus wurde als möglicher Ersatztermin der 7. Mai gewählt, an dem der Mond zwar etwas kleiner erschien, dafür jedoch mehr Restlicht zur Mondaufgangszeit um 21:11 Uhr zu erwarten war.
Unter Einhaltung der Corona-Regeln haben wir uns dann tatsächlich am Donnerstag, den 7. Mai, an einer Serpentine des Johannisberges getroffen. Sven hatte in den Tagen davor das Scouting alleine durchgeführt und uns unter Berücksichtigung der Daten von Standpunkt, Mondlaufbahn und Bildausschnitt seinen ermittelten Standort mitgeteilt. Dort haben wir – Silvia, Alfred, Sven und ich – unsere Stative aufgebaut und die Kameras eingerichtet.
Nach Einbruch der Dämmerung, kurz vor dem Mondaufgang um 21.11 Uhr wurde die Beleuchtung der Sparrenburg eingeschaltet, was wir in dem Moment sehr begrüßt haben. Als der Mond nur wenig später für uns sichtbar und seine Laufbahn im Zusammenhang der Burgposition einschätzbar wurde, wechselte Sven in weiser Voraussicht noch einmal den Kamerastandort, um zum frühestmöglichen Zeitpunkt den Mond mit der Burg zusammen ins Bild zu bekommen. Das schnell schwindende Restlicht stellte sich im Gegensatz zur deutlich überstrahlt beleuchteten Sparrenburg als ein gravierendes Problem dar. Die Erkenntnis, dass die Kontrastunterschiede zu groß für ein Einzelfoto waren, ergab sich sehr schnell. Sven entschied sich daher für eine Belichtungsreihe von 5 Fotos, zur übereinander gelegten Bearbeitung bzw. Verrechnung über den PC, um doch noch ein akzeptables Ergebnis zu erreichen.
Svens Vorplanungen zeigten sich als zuverlässig. Der Mond stand in einer sehr guten Position zur Burg, auch das Restlicht hätte noch zu einem guten Ergebnis geführt – nur die Sparrenburg war von der elektrischen Beleuchtung total überstrahlt. Ein Umstand, den wir nicht ändern konnten. Nach durchgeführter Bearbeitung ergab Svens Belichtungsreihe ein für mich gutes Ergebnis, seinen eigenen Ansprüchen hält das Bild jedoch nicht stand: Das Mauerwerk der Burg leidet deutlich durch die ungünstige Beleuchtung, eine gute Bildaufteilung ist wegen des früheren Aufnahmezeitpunktes zur Nutzung des Restlichts nicht möglich gewesen, weil der Mond noch nicht in optimaler Position zur Burg stand, und zudem mindert die notwendig gewordene hohe ISO-Einstellung die Bildqualität. Kurzum – insgesamt überzeugt ihn die Qualität des Bildes nicht.
Auch Silvia hat noch ein zeigenswertes Ergebnis geliefert, jedoch ist auch hier die intensive Bearbeitung erkennbar. Ich selbst kann den Abend unter „Erfahrungen“ ablegen. Meine Versuche sind im Ergebnis allesamt so mies, dass ich eine Bearbeitung erst gar nicht beginnen würde.
Weil wir nach dem Photowalk auf den abschließenden Café-Besuch an diesem Abend leider verzichten mussten – es war kurz vor 23.00 Uhr – gab es schon zwischendurch Schokolade, Kekse und alkfreie Getränke to go. Und selbst unter Einhaltung der Corona-Regeln kam der uns immer begleitende Spaß natürlich nicht zu kurz.
Auch, wenn sich das geplante Ziel nicht realisieren ließ, war es ein interessanter Abend in bester Gesellschaft mit regem Austausch zum Thema, bei dem jeder seine Erfahrungen erweitern konnte.